Caesar Barbosa
Caesar, Gitarrist und Musikproduzent aus Brasilien, spricht über sein Gitarrenspiel, das Üben und seine Produktionen und wie er die Tonaly App innerhalb dieser Prozesse nutzt.
Hi Caesar, danke, dass du dir die Zeit genommen hast, uns einen Einblick in dein Gitarrenspiel und dein Leben als professioneller Musiker zu geben. Was hast du bis jetzt gemacht? Wie bist du zur Musik gekommen?
Hallo, Freunde der Tonaly App! Zunächst einmal ist es mir eine Freude, hier bei euch zu sein. Ich habe in der Schule angefangen, Musik zu lernen, als ich 6 Jahre alt war, nichts sehr Tiefgründiges, aber ich hatte eine Menge musikalischer Aktivitäten. Im Alter von 11 Jahren, beeinflusst von einem Onkel, begann ich Gitarre zu spielen und Unterricht zu nehmen. Ich hatte eine gute Basis, denn am Anfang spielte ich viel in verschiedenen Musikstilen – Blues, Rock, Bossa Nova, brasilianische Musik und Jazz. In der Schule hatte ich eine Band und war einer der Produzenten der Schulfestivals. Ich habe immer alles mitbekommen, was mit Musik zu tun hatte, und das gab mir eine gute Basis, um meine professionelle Karriere zu starten.
Im Alter von 17 Jahren wurde ich von einem großen Star der brasilianischen Reggae-Szene eingeladen, und ich machte meine erste Brasilien-Tournee, bereits als professioneller Musiker. Seitdem sind es mehr als 20 Jahre Karriere, die sich Jahr für Jahr in hunderten von Aufnahmen und Tourneen in Brasilien, Argentinien, Schweden, Estland, Finnland, Deutschland, England, Österreich, Ungarn, Italien, USA, Japan und Portugal, wo ich heute lebe, gefestigt hat. Ich war und bin Sideman von unzähligen Künstlern. Ich recorde und mache Musikproduktionen hier aus Portugal für sie.
Hast du Musik studiert oder dir alles selbst beigebracht?
Ich habe mir das Gitarrenspiel immer autodidaktisch beigebracht und viele Dinge aufgegeben, um mehr als 12 Stunden am Tag zu üben. Da ich nie in der Lage war, einen Lehrer mit einer Spielweise zu finden, mit der ich mich identifizieren konnte, war die Lösung, die ich fand, zu lernen, indem ich meinen Idolen zuhörte, wie Jimi Hendrix, Stevie Ray Vaughan, Albert King, Eric Clapton, Pepeu Gomes, Eric Johnson, Philipe Sayce, unter anderen. Parallel zur Praxis, im theoretischen Teil, studierte ich Harmonie und musikalische Wahrnehmung an den Willians Pereira Study Centers, Arrangement und Orchestrierung bei Professor Ian Guest an der SIGAM School. Ich studierte auch am IATEC - Institute of Arts and Techniques in Communication, Elektronik für Audio, Mixing und Mastering an der Audio Academy.
Hast du mit einer täglichen Routine geübt? Oder bist du eher der "Learning by Doing" Typ?
Heute besetze ich mehrere Funktionen in der Musik als Gitarrist, Musikproduzent, Audio Operator, Digital Content Creator. Die Gitarre ist schon immer mein "Rückgrat" gewesen. Selbst wenn ich Musik für andere Künstler produziere, ist die Gitarre immer in meinen Händen, um zu üben.
Was das Üben angeht, was würdest du anderen Gitarristen empfehlen, die gerade erst anfangen? Was hat dir damals oder auch heute noch geholfen?
Es gibt zwei Wege, die man gehen muss: Mechanik und auditives Gedächtnis. Was das auditive Gedächtnis angeht, ist es extrem wichtig, viel Musik zu hören, um Referenzen zu haben. Diese Referenzen lassen uns besser spielen, weil wir wissen, wo wir hinwollen. Was die Mechanik des Instrumentenspiels angeht, bringt uns das Üben dazu, flüssig und schön zu spielen. Auf meinem YouTube-Kanal gebe ich einige Übungstipps weiter.
Ich kann hier einen kurzen Tipp geben: Wähle eine Phrase mit wenigen Noten und beginne mit dem Metronom bei 70bpm zu spielen. Wenn der Durchlauf sauber ist, erhöhe die bpm. Saubere Ausführung, erhöhe die bpm wieder, und so weiter. Dies wird dir helfen, eine gute Ausführung und ein gutes Timing zu haben. Sehr wichtig!
Was ist dein Gitarren- und Musikproduktionssetup?
Ich benutze eine Fender Stratocaster mit einem "push-pull" System, um den Steg-Pickup zu aktivieren, so dass sie einen Telecaster-Ton hat. Ich habe auch andere sehr interessante Gitarren, wie die Citar Box. Ich habe viele Pedale, und mein Pedalboard ändert sich immer je nach Bedarf. Zwei Pedale dürfen auf meinem Pedalboard nicht fehlen - ein Tube Screamer (TS-10) und ein FuzzFace. Mein Recording-Setup ist ein Universal Audio Apollo Twin, LA-610 MKII, Neumann TLM102, Sennheiser e409, Shure SM57, Ableton Push, Komplete Keyboard. Fender und Peavey Verstärker. Plugins von Waves, Ableton Live, Logic Pro, und Universal Audio. Ich verwende gerne einige Arcade Loops von Output. Sie helfen, einige Tracks mit Percussion zu ergänzen.
Wie benutzt du die Tonaly App?
Die Tonaly App ist echt ein "powerful Tool" im gesamten Prozess der Komposition und Musikproduktion. Mit der App kreiere ich neue Harmonien, und ich nutze sie um Harmonien als Improvisationsgrundlage für meine Gitarrenschüler zu erstellen.
Ich benutze Tonaly als Ausgangspunkt und beim Ergänzen von fehlenden Song-Parts, die ich für mein neues Album produziere und auch bei Produktionen anderer Künstler. Ich produziere Künstler aus anderen Ländern, und Tonaly hat mir bei der harmonischen Strukturierung der Songs geholfen. Wo immer ich mein iPhone mitnehme, setze ich es ein und teile meine Ideen mit den Künstlern. Fantastisch!
Wie arbeitest du weiter an der Musik, die du mit der Tonaly-App geschaffen hast?
Ich war sehr geflasht, als ich herausfand, dass ich meine Songs als MIDI exportieren und in Ableton Live, Logic Pro und Guitar Pro importieren kann. Das macht den Erstellungsprozess viel einfacher. Es ist sehr praktisch, und da wir uns ja selten vom Smartphone trennen, kann ich überall und jederzeit weiter daran arbeiten.
Benutzt du die App auch zum Üben oder als Referenzwerkzeug für Skalen, Modi, Akkorde?
Mein Üben bezieht sich sowohl auf Skalen, Modi, Akkorde als auch auf das Zusammenstellen von Harmonien zum Mitspielen. Ich drücke bei Tonaly auf "Play" und spiele mit, um Melodien mit der Gitarre zu komponieren. Es ist eine App, die mir bei meinen musikalischen Produktionen und beim Üben von Tonleitern sehr hilft.
Ich arbeite kontinuierlich an der App. Welche Features würdest du dir wünschen?
Die App ist fantastisch! Als Anregung denke ich, dass es einige zufällige Optionen für den Aufbau von Melodien nach Modi oder Skalen geben könnte. Die App könnte Melodien vorschlagen. Der Benutzer könnte die rhythmische Figur und die Anzahl der Takte wählen, die die vorgeschlagene Melodie einnehmen würde. Die andere Option wäre für diejenigen, die keine Studiendisziplin haben – Man könnte einen mit Google oder dem iPhone Kalender synchronisierten Kalender haben, der darauf hinweist, dass es Zeit ist, mit Tonaly zu lernen. "Hi! Tonaly wartet auf dich! Zeit zum Üben!"
Danke, Caesar!
Mehr Stories
Weitere Interviews mit Künstler*innen, Produzent*innen und Lehrer*innen über ihre Arbeit und wie die App ein Teil davon ist.
Bleib auf dem Laufenden
Abonniere unseren Newsletter und werde als erste über neue Funktionen, Updates und interessante Informationen zur App informiert.