Marie Mokati
Ich habe mit Marie Daniels, Lead Sängerin und Songwriterin bei Marie Mokati über ihren Workflow beim Songs schreiben gesprochen, was sie macht, wenn sie sich mal festgefahren hat und wie auch ihr als studierte Musikerin dabei die Tonaly App hilft.
Hallo Marie! Erzähl mal, wie schreibst du Songs? Wie startest du, was inspiriert dich?
Meistens fange ich mit den Akkorden an. Wenn ich eine schöne Akkordfolge für das Hauptthema gefunden habe suche ich eine Melodie. Dann erst kommt B oder C Teil. Ganz am Ende kommt meistens erst der Text.
Was mich inspiriert sind bestimmte Lebenssituationen, oder auch andere Künstler*innen und Konzerte, die ich besuche.
Schreibst du immer in dieser Reihenfolge? Erst Musik und dann Text?
Ja, in den meisten Fällen schon. Ich lasse mich durch die Akkorde und die Melodie inspirieren und finde es leichter einen Text dazu zu schreiben. Oft weiß ich zwar zu Beginn schon das Thema über das ich schreiben möchte, suche aber erst einen passenden harmonischen Kontext und komme dadurch am Ende auf den genauen Text.
Schreibst du alleine oder schreibt ihr auch zusammen als Band?
Ich schreibe das Grundgerüst, also Akkorde, Melodie und Text alleine, aber die Band hat dann ein großes Mitspracherecht und arrangiert vor allem viel. Ich habe meistens schon eine klare Vorstellung wie der Song klingen soll. Wenn man es dann aber mit der Band spielt eröffnen sich manchmal noch ungeahnte Möglichkeiten, dann geht der Song eventuell doch in eine andere Richtung. Manchmal wird dann auch hier und da noch ein Akkord geändert.
Ihr habt ja alle Jazz studiert und wisst über Musiktheorie Bescheid. Du hast mir verraten, dass du trotzdem manchmal die App nutzt, warum?
Ich finde an der App großartig diesen Überblick zu haben. Meistens nutze ich die App, wenn ich mal nicht weiter komme. Manchmal bin ich einfach genervt wenn der passende nächste Akkord nicht gefunden werden will. Dann hole ich mir gerne mal Inspiration von Tonaly.
Wie hilft dir die App dann? Welche Features nutzt du?
Da ich in solchen Fällen meistens auf der Suche nach ausgefallenen Harmonien bin nutze ich dann das "Borrowed chords" Feature. Das ist super hilfreich um "verrückte" Akkorde aus anderen Tonarten und Tonleitern zu testen. Man hat eine großartige Übersicht und manchmal komme ich auf Harmonien, auf die ich sonst niemals gekommen wäre.
Oft nutze ich die App auch um Tonarten auszuprobieren, das geht super schnell und ist für Sänger*innen echt großartig.
Zurück zur Musiktheorie, denkst du viel darüber nach, wenn du Songs schreibst?
Ich glaube gar nicht.
Weil du es im Studium schon so verinnerlicht hast, dass du nicht mehr drüber nachdenken musst oder weil du es für unnötig hältst?
Wahrscheinlich habe ich es unterbewusst schon im Kopf, aber ich probiere viel aus und, wie schon erwähnt, suche ich oft "schräge" Akkorde, welche nicht innerhalb der Tonart sind. Ich versuche das sehr auf die Stimmung des Songs oder den Text anzupassen. Klang und Atmosphäre müssen passen, egal ob das theoretisch Sinn macht oder nicht.
Würdest du allen Musiker*innen raten sich mit Musik Theorie zu beschäftigen oder ist das überbewertet?
Ich glaube es kann überhaupt nicht schaden zu wissen, was die theoretische Basis ist. Mit dem Know-how kann man dann arbeiten – oder eben nicht.
Denkst du dass man sich mit Musiktheorie auch kreativ beschränken kann?
Nicht, wenn man weiterhin ausprobiert und frei damit umgeht. Wenn man nur im theoretischen Raster bleibt und immer denkt "Ah, jetzt muss der Akkord kommen, weil das ja gut zu dem passt" und keine Alternativen ausprobiert, dann könnte es einen beschränken. Ich denke am wichtigsten ist, dass man kreativ bleibt und sich von den "Regeln" nicht abschrecken lässt. Regeln sind schließlich da um gebrochen zu werden :)
Danke, Marie!
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